Die Entscheidung, in welche Richtung sich das Interieur entwickeln sollte, fiel anfangs recht schwer. Es war die Rede von "Original". Nach mehreren Wochen und diversen Ideen einigten wir uns auf eine individuelle Ausstattung, welche sich mit den besonderen Umbauten im technischen Bereich und der recht braven, fast schon Original Karosse vereinbaren ließ.
Vor uns stand ein technisch fertiges Fahrzeug mit einem leeren Innenraum. Der erste Ansatz war, einen möglichst originalgetreuen Himmel einzubauen. Allerdings fehlten hierfür alle Halterungen, da es sich einen Original ja um einen Standardbus mit Papphimmel handelt. Also musste dieser entwickelt werden.
Ähnlich verhielt es sich bei den Front-Sitzen. Die Original-Sitze kamen hierfür nicht in Frage, da diese keinerlei Seitenhalt bieten. Rennsitze standen auch nicht zur Disposition. Also nahmen wir Sitze aus einem Porsche 911 und bauten diese zeitgemäß um. Hierbei war wichtig, dass man nicht zu hoch sitzt und trotzdem ein guter Seitenhalt vorhanden ist.
Der Himmel war eingebaut, die Vordersitze entwickelt. Anschließend überlegten wir, wie es jetzt weitergehen sollte. Da es sich hier ja um ein Einzelprojekt handelte, musste mit verschiedenen Institutionen abgesprochen werden was realisierbar war. Hierbei entstand dann die Idee, dass im Fondbereich 2 Einzelsitze mit integriertem Gurtsystem und Schienensystem benutzt werden sollten. Dies führte dazu, dass es sich letztendlich um ein Fahrzeug mit 4 zugelassenen Sitzplätzen handelte. Durch diese Vorgabe beflügelt entstand das Projekt German Customizing im Businesslook. D. h. Kundenideen und eigene Vorstellungen zu vereinen und in die Realität umzusetzen.
Auch die Farbe der Innenausstattung galt es mit Bedacht auszuwählen.
Da der Bus außen in rot und schwarz gehalten ist, fiel uns die Farbauswahl nicht leicht. Bei genauer Betrachtung war da nur grau möglich, was der Kunde aber auf gar keinen Fall akzeptierte. Schwarz hätte nicht gewirkt und im Bereich braun und braun-beige wäre keinerlei Harmonie entstanden.
Da wir aber ein recht exklusives Ergebnis erzielen wollten, entschieden wir uns im Tageslicht für eine recht neutrale Farbe, nämlich ein helles beige. Hier war klar, dass der Bus mit einem rot/schwarzen Exterieur beim näheren Betrachten einen edlen Innenraum präsentiert.
Im Dunkeln ist es dann umgekehrt. Die Außenfarben sind nicht mehr präsent, dafür können wir im Innenraum durch eine spezielle Beleuchtung (2700 K) ein komplett anderes Bild zeigen. Das helle beige zeigt plötzlich einen warmen Charakter. Durch die beiden Drehsitze in Kombination mit der Rückbank entsteht sofort das Gefühl einer Business-Lounge.
Immer mehr Ideen entstanden im Zuge des Projektes. Also bauten wir noch zwei integrierte Kühlungen in die hinteren Armlehnen sowie ein Glasreservoir in den Mittelbereich der hinteren Sitzbank. Ganz zum Schluss wurde noch eine Lehrertasche für den Kofferraum aus gleichem Leder gefertigt zwecks Aufbewahrung des Warndreiecks und anderen diversen Sicherheitsutensilien.
Wir finden, dass uns hier die Kombination alter Optik, gepaart mit toller Technik und vielen guten Sicherheitskomponenten
wie auch modernen Ansätzen gut gelungen ist.
Halt German Customizing.
Die Arbeiten im Detail:
Im Mittelbereich entstand eine aufklappbare Armlehne für Gläser.